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10 Tipps für eine nachhaltigere Ernährung

Treibhausgasemissionen, Ressourcenverbrauch & Co. Das sind Wörter, die man heutzutage sehr oft zu hören bekommt - auch wenn es um unsere Ernährung geht. Es ist allseits bekannt, dass zum Beispiel der Konsum von (rotem) Fleisch nicht nur schlecht für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt ist.

Doch wie kann man sich nachhaltiger ernähren? Macht es Sinn, wenn man komplett auf tierische Produkte verzichtet und einfach im Supermarkt nur noch in der veganen Abteilung einkauft? Oder bedeutet eine nachhaltige Ernährung etwas anders?

In diesem Artikel erfahren Sie, was genau eine nachhaltige Ernährung ist und wie Sie Ihre Ernährung umweltfreundlicher machen können.

Was ist eine nachhaltige Ernährung?

Hier geht es um mehr, als bloß vegan zu essen. Eine nachhaltige Ernährung unterstützt sowohl die Natur, als auch das menschliche Wohlbefinden, indem sie wenig Umweltbelastung verursacht, gesund, sicher sowie bezahlbar ist und angemessene Arbeitsbedingungen für Menschen in der Lebensmittelindustrie sicherstellt. [1]

Eigentlich ist es ganz einfach, sich nachhaltiger zu ernähren. Im Anschluss finden Sie unsere 10 Tipps dafür, die Sie ohne großen Aufwand befolgen können:

1. Nahrungsmittel aus regionaler, bio- und nachhaltiger Produktion
Wenn Lebensmittel in der Nähe produziert wurden und gleichzeitig bio und fair sind, sind sie grundsätzlich nachhaltiger, als jene, die weite Transportstrecken hinter sich haben oder mit Pestiziden behandelt wurden. [2]Solche nachhaltigen Nahrungsmittel finden Sie am einfachsten auf regionalen Bauernmärkten oder direkt bei Bauer in der Region. Dort haben Sie nicht nur die Möglichkeit, die Menschen zu treffen, die Ihre Nahrungsmittel produziert haben, sondern können auch etwas zum Anbau, zur Ernte und sogar Tipps zur Zubereitung lernen.

Gemüseteller

2. Mehr Pflanzen in die Ernährung einführen
Es ist allseits bekannt, dass die Tierhaltung für Fleisch und Milchprodukte viele Ressourcen verbraucht. Neben viel Platz werden dafür auch großen Mengen an Wasser und Futter benötigt. Der Anbau von letzterem führt leider zunehmend zur Rodung von Wäldern. [3] So verursacht die Nutztierhaltung alleine fast 15 % aller vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen. [4] Sie müssen nicht komplett auf Fleisch verzichten. Doch versuchen Sie mehr Obst, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte zu konsumieren und reduzieren Sie Fleisch, Geflügel, Fisch, Eier und Milchprodukte.

3. Auf Saisonalität achten
Wenn Lebensmittel in der falschen Saison angebaut werden, oder lange Transportstrecken zurücklegen müssen, weil sie zu der Zeit nicht in Ihrer Region wachsen, dann ist der Konsum dieser nicht nachhaltig. [5] Versuchen Sie, wenn möglich, saisonale Produkte aus Ihrem lokalen Hofladen, Bauernmarkt oder Gemüseladen in Ihre Ernährung aufzunehmen. So unterstützen Sie außerdem auch gleich die Wirtschaft in Ihrer Region. Um das Vorhaben einfacher zu machen, können Sie sich etwa einen Saisonkalender zulegen, in dem Sie stets nachsehen können, was gerade Saison hat.

4. Obst und Gemüse selbst anbauen
Was gibt es Besseres als selbst angebautes Obst und Gemüse direkt aus dem eigenen Garten? Es ist nicht nur gesund und lecker, sondern muss auch keine Transportwege zurücklegen, wie etwa die Produkte aus dem Laden. Sie müssen für mehr Nachhaltigkeit im Haushalt und der Ernährung auf diese Weise übrigens nicht unbedingt einen Garten zur Verfügung haben. Manches Obst und Gemüse lässt sich nämlich sogar auf dem Balkon anbauen!

5. Konsum von Fleisch, Fisch & Meeresfrüchten reduzieren
Wie bereits erwähnt, müssen Sie nicht komplett auf Fleisch oder Fisch verzichten, um sich nahhaltiger zu ernähren. Es reicht aus, wenn Sie den Konsum auf kleinere Mengen pro Woche beschränken.

Die Aufzucht und der Transport von Nutztieren erfordern generell mehr Nahrung, Wasser, Land und Energie als der Anbau vom Menschen genießbaren Pflanzen. [6] Daher sollte man versuchen, mehr Protein aus pflanzlichen Quellen zu verzehren, um nachhaltiger zu leben. Dies tut nicht nur für unsere eigene Gesundheit gut, sondern auch der des Planeten.

Auch Fisch und Meeresfrüchte kommen oft aus nicht nachhaltigen Quellen. Etwa 33 % der Fischbestände sind überfischt, etwa 60 % werden maximal nachhaltig befischt, und die Aquakultur hat ihre eigenen Probleme. Versuchen Sie daher, diese Produkte nur aus gut bewirtschafteten Quellen und mit geringen CO2-Emissionen zu beziehen. Wählen Sie außerdem Fisch und Meeresfrüchte, die sich in der Nahrungskette weiter unten befinden, was diese oft nachhaltiger macht. [8]

Gemüse zum Essen

6. Mehr selbst kochen
Selbst gekochtes Essen schmeckt nicht nur besser, sondern ist häufig auch nahrhafter und sättigender als jenes in Restaurants oder von Fast-Food-Ketten. Außerdem können Sie Ressourcen sparen, indem Sie mehr selbst kochen, denn Sie wissen genau, woher Ihre Produkte stammen.

7. Essensabfälle vermeiden
Lebensmittelverschwendung ist weltweit ein großes Problem. Es landen fast ein Drittel aller produzierten Lebensmittel im Müll [9], was schwerwiegende Folgen für die Umwelt hat. Doch Lebensmittelabfälle lassen sich ganz einfach reduzieren, was gleich für mehr Nachhaltigkeit im Haushalt und in der Ernährung sorgt: Frieren Sie alles, was Sie nicht essen können ein. Am besten solange, wie es noch frisch ist. Kaufen Sie, wenn möglich außerdem lose Produkte, damit Sie genau die Menge auswählen können, die Sie benötigen.

8. Palmölkonsum reduzieren oder nachhaltiges Palmöl wählen
Palmöl aus nicht nachhaltigen Quellen ist für großflächige Waldrodungen verantwortlich. Aus diesem Grund gefährdet es Wildtiere wie Orang-Utans und Tiger, trägt zu Treibhausgasemissionen bei und beeinflusst den Klimawandel negativ. Versuchen Sie daher, der Konsum von Produkten, die Palmöl enthalten zu reduzieren, oder kaufen Sie jene, die RSPO-zertifiziertes nachhaltiges Palmöl enthalten. [10]

Obst und Nüsse

9. Plastikverbrauch reduzieren
Plastik hat nicht nur bereits unsere Umwelt infiltriert, sondern sogar unsere Ernährung. Studien haben gezeigt, dass Mikroplastik sich bereits in unserer Nahrung befindet. [11] Versuchen Sie daher, auf die Verwendung von Plastik so gut als möglich zu verzichten. Verwenden Sie beim Einkaufen etwa eine wiederverwendbare Tasche und wählen nach Möglichkeit verpackungsfreies Obst und Gemüse. In sogenannten "Unverpacktläden", "Zero-Waste"-Läden oder auch in vielen Bioläden, können Sie außerdem Produkte wie Reis, Bohnen, Nüsse und mehr ganz ohne Plastikverpackung kaufen, was zusätzlich hilft, den Plastikverbrauch zu reduzieren.

10. Nahrung achtsam zu sich nehmen
Eines der einfachsten Dinge, die Sie tun können, um sich nachhaltiger zu ernähren, ist es, Achtsamkeit beim Essen auszuüben. Denn wenn Sie sich aufmerksam darauf konzentrieren, was Sie essen, beschäftigen Sie sich womöglich automatisch damit, woher Ihr Essen kommt und wie es Ihren Körper nährt. Achten Sie im Zuge der Achtsamkeit beim Essen zudem auf Ihre Hungersignale und versuchen Sie, aufzuhören, wenn Sie satt sind.

Fazit:

Nachhaltigkeit ist komplex und es geht nicht nur darum, weniger Fleisch zu essen oder nur Bioprodukte zu kaufen. Stattdessen ist eine wirklich nachhaltige Ernährung sowohl nahrhaft, sättigend als auch umweltfreundlich. Um Ihre Ernährung nachhaltiger zu machen, konzentrieren Sie sich darauf, mehr Pflanzen zu essen, Ihre Lebensmittel von Quellen mit guten Nachhaltigkeitspraktiken zu beziehen und weniger Lebensmittel zu verschwenden.

Doch es geht nicht nur um persönliche Entscheidungen. Auch die Landwirtschaftlichen Praktiken, die Lebensmittelversorgungskette und mehr muss von Grund auf geändert werden, um ein nachhaltiges Ernährungssystem zu schaffen. Während dies nicht in der Hand der oder des Einzelnen liegt, heißt das allerdings nicht, dass Ihre Entscheidungen keine Rolle spielen. Denn das tun sie!

Quellenangaben:
[1, 2, 5] Nachhaltige Ernährung Ziele für Nachhaltige Entwicklung - Sustainable Development Goals, Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
[3] Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung Gutachten März 2015, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
[4, 6] Inka Dewitz; Fleischkonsum und die katastrophalen Auswirkungen auf unser Klima Stiftung Energie und Klimaschutz
[7] Fisch - begehrt, bedroht, benötigt, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
[8] Welchen Fisch kann ich noch essen? GEOplus
[9] Wider die Verschwendung Umwelt Bundesamt
[10] Auf der ÖlspurWWF Studie 2016
[11] Mikroplastik ist überall WWF 15.1.2020

Bilderquellen:
https://www.pexels.com/photo/red-apples-in-a-reusable-bag-on-wooden-surface-5237736/
https://www.pexels.com/photo/close-up-photo-of-vegetables-3872365/
https://unsplash.com/photos/EzH46XCDQRY


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